Musella Stiftung

Vogelgezwitscher

Das Vogelgezwitscher hört bei uns nie auf. Nachdem wir letztes Jahr für 28 Vögel vom Stieglitz über Amseln und Spatzen bis zu Krähen und Mauerseglern im Einsatz waren, hat die Vogelsaison bei uns schon im Februar 2020 wieder mit einer verletzten Saatkrähe, einem Steinkauz und mehreren Tauben begonnen. Die Saatkrähe war vermutlich mit einem Auto kollidiert und hat sich zwischenzeitlich gut erholt. Sie wird momentan in einer Vogelpflegestation wieder auf die Freiheut trainiert. Die Tauben sind offensichtlich beim Sturm im Februar aus dem Nest gefallen. Wir haben sie gross gezogen, sie sind geschickte Flieger geworden und ziehen schon ihre Kreise über unser Dorf. Nur der Steinkauz hat sich immer noch nicht richtig erholt, wenngleich er gut frisst. Da braucht es noch Geduld. Alle Vögel sind aufgrund des frühen Frühjahrs schon in Balzstimmung und so werden sicher bald die ersten kleinen Patienten bei uns landen.

Wenn Sie verletzte Vögel oder Jungtiere finden und sich Rat holen wollen, geben der NABU oder auch wir gerne telefonisch Auskunft. Nicht jeder Jungvogel braucht unsere Hilfe. Sehr oft werden die Jungtiere gut von den Eltern versorgt und sollten daher keinesfalls mitgenommen werden. Aufgreifen sollten Sie nur eindeutig verletzte Tiere, die sich selbst nicht mehr helfen können sowie noch überwiegend nackte, ganz kleine Jungvögel, die offensichtlich aus dem Nest gefallen sind. Auch hier kann man zunächst versuchen, die Tiere wieder ins Nest zurückzubringen.

Ganz allgemein kann man sagen, dass Vögel sehr Stressempfindlich sind. Sie sollten sie daher wenn möglich nicht in die Hand nehmen bzw. zunächst ein Tuch über sie decken und sie dann als Erstversorgung in einem Karton mit ausreichend Luft dunkel stellen. Der Karton sollte katzensicher stehen. Dann ist es wichtig, dass sie sich zeitnah professionelle Hilfe holen.

Dr. Angelika Musella

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